Howard Alden
JLP-text: Seit 1993 ist er Stammgast und bis heute konnten wir nicht feststellen, ob er beim Publikum oder den Musikern beliebter ist – denn er ist ein stets freundlicher Gigant der sechs oder sieben Saiten und beherrscht alle Stile des Jazz von der Tradition bis zur Moderne (inklusive Latin versteht sich) – der 1958 in Kalifornien geborene Weltklassegitarrist Howard Alden. Er hat von allen Großen gelernt und mit ihnen gespielt und ich bin stolzer Besitzer seiner allerersten LP, wo er als blutjunger Debütant mit Giganten wie Wild Bill Davison und Eddie Miller zwischen Chicago Jazz und Swing balancierte.
Im Oktober tourt er zusammen mit Simon Wyrsch cl, Andreas Waelti b & Michael Prowaznik dm in Europa und wir freuen uns sehr, diese hervorragende Band heute Abend auch bei uns im Jazzland begrüßen zu dürfen. Howard trifft in dieser Band auf seine jüngeren Jazzkollegen, welche mit modernem Straight-Ahead-Jazz groß geworden sind – Kultureller Austausch auf höchster Ebene zwischen Europa und Amerika.
31. Oktober – tagsüber hatte es heftig geregnet. Jazzlandpost zu Hotels austragen chancenlos. Um ca. 22:00 breche ich etwas müde auf um meine Fahrradtasche für die Hotelrunde Am 1.11 mit Jazzlandprogrammen zu füllen und packe halt auch die Kamera ein. Unterwegs vermummte Ninjakämpfer, Zombies, … – ach ja! Hmm wäre ich wohl doch besser daheim geblieben schießt mir durch den Kopf als unter dem unbeleuchteten Jazzlandschild und neben dem genauso dunklen SChaukasten 4 finstre Gestalten herumlungern, die mich aber unbehelligt durchlassen. Ohne einen weiteren Blick „Überfalle“ den Kassadiener mit den Worten „Sind wenig Leute da? Weil es ist kein Licht draußen beim Schild!“ – Mit einem bitteren Grinsen fordert er mich auf „Schau‘ amal auf die Bühne! – Musik erst seit ca. 20 Minuten mit notdürftiger Stromversorgung.“ Soweit zur langen Begründung für die ungewöhnliche Ausleuchtung der Bilder und Beleuchtung der Musiker sowie Hinterköpfe des Publikums.
Da ich sonst immer über das eingefärbte Bühnenlicht lamentiere und auch deswegen nur mehr schwarz-weiss fotographiere grinste Martin: „Na heute kannst in Farbe knipsen!“.
Ja ein paar habe ich in Farbe gemacht, aber irgendwie finde ich passen sie nicht zur Peter Brunner’schen Tradition und zum Erscheinungsbild des Jazzland. Oder?
Wenn er spielt, sieht Howard selten hoch – das musste genutzt werden!
Das ist die typische Howard-Spielposition!
Andreas …
… Simon …
… und Michael machten gemeinsam mit ihm die Nacht zum musikalisch erhellten Tag!
Kein einziger Ton der nach Halloween klang! Aber vielleicht manche Fotos von mir :-):
Die Geschwindigkeit vom Michael am Schlagzeug und meine zittrige Hand machten mir die Aufgabe fürwahr nicht leichter …
… noch eines zum farbigen Abschluss …
Warum hast Du nicht den Blitz verwendet? Na ja es war ein wunderschönes und sehr kammermusikalisches Konzert – der „Lärm“ des Spiegels meiner Kamera war mir schon peinlich genug. Und Blitz stört ein Konzert selbst bei normaler Stromversorgung und lauterer Musik.
PS: Der Notdienst Elektriker machte es für den 1.11 wieder gut – ich habe bei strahlendem Allerheiligen-wetter mit dem Rad die Bezirke 20, 2, 3, 4, 10, 6, 7, 8 durchquert (30,8 km) und bei 49 Hotels je ein paar Programme hinterlassen. Mögen deren Gäste er-leuchtet wieder be-leuchtete Konzerte genießen – und ich wieder an farbigem Bühnenlicht leiden :-)!
Danke an dieser Stelle vielen Concierges für solche Begrüßungen: „Ah! – endlich das neue Programm – wer spielt denn?!“