Jazzland Blues

Dana Gillespie & Joachim Palden Trio

JLP-Text: Auch wenn man glaubt, die grandiose Dana Gillespie voc in- und auswendig zu kennen (weil man sie – wie in meinem Falle – seit 1980 mehrmals pro Jahr erleben durfte), so entdeckt man bei jedem ihrer Auftritte neue Facetten ihrer geradezu unheimlichen Bühnenpräsenz. Mit welcher Lust und Freude sie auch nach vielen, vielen Jahren auf der Bühne den Blues interpretiert, ist nicht nur hörens- sondern auch überaus sehenswert. Da ist eine Künstlerin am Werk, die in ihrer Musik vollkommen aufgeht und sich geradezu kindlich über jede neue Idee ihrer Partner freut – und auf diese sofort eingeht. Sie hat Kollegen auf der Bühne, die ihr diesen Enthusiasmus vollkommen zurückgeben – den herrlichen Boogie-Meister am (ausbezahlten) BÖSENDORFER Joachim Palden, den gleichzeitig einfallsreichen und grundsoliden Tom Müller ts und die ebenso charmante wie rhythmisch vielseitige Sabine Pyrker dm.

Nein! Kein Drohnenangriff im Jazzland – nur der Freund von Dana (er befaßt sich mit Videokunst und NFT) hat sein neuestes Gerät unbedingt einsetzten müssen – und bei der „traditionally last number“ schwebtes es an der Stange vor und ein wenig über den Akteuren :-). 3D Aufnahmen die unmittelbar nach verklingen des letzten Tons angesehen UND gehört werden mussten… Boys toys! – deep sigh! – Die, die reingeschaut haben in die VR-Brille waren schwer beeindruckt – ICH hab nicht reingeschaut – wozu auch? Ich habe alle vier soeben in Real-3D voll Surround auf der Bühne erlebt. Das lasse ich in meiner Erinnerung ganz tief sickern – damit kann es mir nicht bei einem Plattencrash oder Internetausfall verloren gehen :-).
Und sollte ich Auffrischung brauchen, dann sind es die schwarzweiss Fotos, die mir die buntesten und klangprächtigsten Erinnerungen vor meinem geistigen Auge wieder erstrahlen lassen.

Und da meine Seh- und Hörkraft altersbedingt auch nachlassen, drängt sich mir der Zusatzgedanke auf:
Sollte ich erblinden und die Taubheit mich überkommen, dann nützt mir auch die VR-Aufnahme sehr wenig – im Vergleich zu den Bildern und Tönen im Kopf. – Hoffe ich halt …

Sabine – wie immer das umsichtige und taktvolle rhythmische Fundament!

Lieber Joachim verzeih mir, aber Profilansichten von Dir am Klavier denke ich immer an Arthur Rubinstein. Btw: Hat der eigentlich auch Boogie und Blues gespielt? 🙂

Und bei der „traditionallly last number“ schleicht sich wieder einmal Thomas spielend über Bar und Zuschauerraum zurück auf die Bühne!

Seinem strahlenden Lachen tut die leichte, der schnellen Bewegung geschuldete Unschärfe, hoffentlich keinen Abbruch.

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